Mitleben, Mitbeten, Mitarbeiten

Cochabamba: Casa de Niños

Schwester Guadalupe unterstützt Paulo, 3 Jahre, beim Anzünden einer Kerze, Montessori-Kindergarten und -Grundschule "Kinderhaus Santa Maria Magdalena Postel", Cochabamba, Departamento Cochabamba, Bolivien. (Foto: Florian Kopp)
Schwester Guadalupe unterstützt Paulo, 3 Jahre, beim Anzünden einer Kerze, Montessori-Kindergarten und -Grundschule „Kinderhaus Santa Maria Magdalena Postel“, Cochabamba, Departamento Cochabamba, Bolivien. (Foto: Florian Kopp)

Die Kinder von der Straße holen

Cochabamba ist die viertgrößte Stadt Boliviens und zählt über 600.000 Einwohner. Obwohl die Stadt in einem sehr fruchtbaren Tal auf 2.250 Meter Höhe liegt, ist die Armut groß. Vor allem im bereich der Cancha, einem der größten Märkte Südamerikas, gibt es viele Straßenkinder, die sich selbst überlassen sind, da ihre Eltern auf dem Markt arbeiten. Andere betteln mit ihren Müttern am Straßenrand. Deshalb haben die Schwestern hier ihre Kindertagesstätte Casa de Niños gegründet.

Mit der „Casa de Niños“ möchten die Schwestern der Verelendung der Kinder auf den Straßen Cochabambas entgegenwirken, denn jene müssen oftmals mit ihren Müttern ohne ausreichende Ernährung, Kleidung und Förderung auf dem Markt der Stadt ihren Tag verbringen.

Die Kinder werden im Kinderhaus durch Lernen, Spielen und Erleben in ihrer geistigen und seelischen Entwicklung gefördert. In der pädagogischen Arbeit orientieren sich die Schwestern dabei an den Prinzipien der Montessori-Pädagogik. Hierbei handelt es sich um eine kindzentrierte Pädagogik, die auf gegenseitige Hilfe, Achtung und Verständnis füreinander aufbaut. Dieser Ansatz unterstützt in besonderer Weise die freie Entfaltung der kindlichen Persönlichkeit. Den Schwestern ist es außerdem ein Anliegen die Eltern nicht aus ihrer Verantwortung zu entlassen. Auch sollen die Kinder weiterhin bei ihren Eltern wohnen.

Die MaZ arbeiten im Kinderhaus und sind dort vorwiegend für die Pflege, Betreuung, Erziehung und Förderung der Kinder zuständig. Zum Beispiel helfen sie bei pflegerischen Tätigkeiten, bei der Essensausgabe oder bei der Planung und Organisation von Ferienprogrammen, Freizeitgestaltung und Festen. Je nach persönlichem Interesse und Geschick können MaZ eigenständig Bastel-, Spiel-, oder Sportangebote erstellen, um auf diese Weise die Kinder zu beschäftigen. Dies ist sehr wichtig, denn meist können die Eltern ihren Kindern aufgrund ihres arbeitsintensiven Alltags nur wenig Zeit für solche Aktivitäten widmen.

Drei MaZ berichten von ihren Erfahrungen im internationalen Freiwilligendienst mit SMMP aus Cochabamba in Bolivien.