Mädchen eine Perspektive geben
Das Kinderdorf Cuatro Esquinas ist ein Mädchenheim, zehn Kilometer vom Zentrum Cochabambas entfernt. Dort leben ca. 80 Mädchen im Alter von 2-18 Jahren. Sie sind Waisen, Halbwaisen oder kommen aus sehr zerrütteten Elternhäusern. Viele haben Gewalt und sexuellen Missbrauch erlebt. Die Mädchen leben in maximal zehn Häusern zusammen mit einer Tia (Hausmutter) und werden zusätzlich von einer Psychologin betreut. Das Heim wird von den Ordensschwestern geleitet.
Zu dem Heimgelände gehören einige Felder, Tiere sowie Gewächshäuser. Außerdem wird in der Bäckerei unter anderem frisches Brot gebacken. Durch die Herstellung eigener Lebensmittel können so erhebliche Kosten gespart werden.
Pädagogisches Anliegen ist es, die Kinder auf Grundlage christlicher Werte zu einem eigenständigen Leben hin zu führen. Viele Kinder haben große Defizite im Sozialverhalten, einige sind aufgrund schlimmer Erlebnisse in der frühen Kindheit traumatisiert, bei anderen liegt eine erhebliche Entwicklungsstörung vor.
Die Mädchen besuchen die nahe gelegene Schule der Don Bosco Brüder und erhalten im Kinderdorf ergänzend eine praktische Ausbildung im Schneidern, Nähen, Stricken und Kochen. Die so erlernten handwerklichen Grundkenntnisse sollen zu ihrer späteren Unabhängigkeit beitragen.
Die Aufgaben der MaZ wechseln zum Teil jährlich. Generell wird morgens, während die Kinder in der Schule sind, auf dem Feld und bei der Versorgung der Tiere Hilfe benötigt. Mittags essen die Freiwilligen gemeinsam mit den Mädchen in einem ihnen zugeteilten Haus. Anschließend beginnt die Hausaufgabenbetreuung in unterschiedlichen Altersgruppen. Die Mädchen freuen sich über jede zusätzliche Zeit, die die MaZ mit ihnen verbringen. Dabei werden eigene Ideen und Kreativität gerne gesehen.